Tristan Meier – USA 2009/2010

Ein paar Worte aus Sicht der Eltern...

Wenn man  Einfluss auf den Ort bzw. die Schule, die das Kind besuchen will, nehmen möchte, ist man gezwungen, den Austausch selbst zu organisieren. Da Tristan gern nach Kalifornien oder Florida gehen wollte, haben wir sein Jahr in den USA auf eigene Faust durchgeplant.

Falls man das ebenfalls in Erwägung zieht, muss man sich im Klaren sein, daß damit eine Menge Arbeit, viele, viele Formulare und Telefonate auf einen zukommen, und die gesamte Korrespondenz wird in der Sprache des zukünftigen Gastlandes zu führen sein. Gespräche mit der Botschaft, Formulare zum Besuch des Sportunterrichtes, Gesundheitsatteste, Bestätigung der Krankenkasse, Bestätigungen über das eigene Einkommen usw. alles natürlich in englischer Sprache. Man bekommt diese Dokumente nur in Deutsch und muss es selber übersetzen – und auf diese Dokumente müssen dann die Stempel der Stelle, die das Dokument ausgestellt hat. Die Rennerei von Amt zu Amt, zum Personalbüro, zum Arzt – man darf das nicht unterschätzen, es kostet Zeit und Nerven. Die Organisationen bereichern sich nicht ausschließlich, die Arbeit, die diese leisten, erkennt man erst dann, wenn man es selbst ausführt.

Geld sparen kann man hier auch nicht, die Schulgebühren sind eher höher als über eine Organisation – der Vorteil liegt darin, das man die Schule und die Familie auswählt.

 

Tristan ist auf einer privaten High-School in Bradenton, Florida. Die Schule ist fantastisch, nur max. 15 Kinder in einer Klasse. Die Lehrer geben sich alle denkbare Mühe. Tristan war der erste Austauschschüler, jeder an der Schule kannte ihn nach kurzer Zeit und wollte ihm helfen, sich einzuleben. Sprachschwierigkeiten konnten nach wenigen Wochen überwunden werden; eine Lehrerin konnte Tristan nicht verstehen, er kam problemlos in einen anderen Kurs.

Und so sieht Tristan Amerika...

Das Leben in Amerika ist anders als in Deutschland. Man darf nicht allein raus – sogar zum Kino wird man gebracht und abgeholt, es kommt überhaupt nicht in Frage, mal auf eigene Faust etwas zu unternehmen. Man darf keine Kneipen betreten, wenn man noch keine 21 Jahre alt ist. Das einzige, in das man ohne erwachsene Begleitung kommt, sind Fast-Food-Restaurants. Nicht mal an den Strand geht man ohne Eltern. Es gibt praktisch keinen öffentlichen Nahverkehr, man wird mit dem Auto gefahren und dann bleiben die Gasteltern bei einem auf dem Handtuch sitzen.

Die Schule ist super, alle sind nett zu mir, und nach ein paar Wochen konnte ich alle problemlos verstehen. Es werden ständig Arbeiten geschrieben, jede Hausaufgabe wird bewertet, es gibt alle 2 Monate ein Zeugnis. Die Eltern werden über alle Noten über eine Internetseite unterrichtet. Die Schule ist strenger als in Deutschland.